: Duarte küßt und kassiert
Washington/Berlin (ips/taz) - „Gestatten Sie, daß ich das Protokoll durchbreche“, sagte Jose Napoleon Duarte, Präsident von El Salvador, zu Gastgeber Ronald Reagan, „auch wenn es mir Probleme mit den Kommunisten in meinem Land bereiten wird“, und küßte das Sternenbanner, das er so oft habe brennen sehen, „von Menschen mit Haß im Herzen in Brand gesteckt“. Der Besuch, der mit der aufsehenerregenden Geste eröffnet wurde, ging am Sonntag zu Ende. Duartes Auftritt stand im Zusammenhang mit den bevorstehenden Haushaltsberatungen des Kongresses. Das Weiße Haus hat für El Salvador über 440 Millionen Dollar Militär– und Wirtschaftshilfe beantragt. Das mittelamerikanische Land, halb so groß wie Hessen, steht damit, was die US–Auslandshilfe betrifft, nach Israel und Ägypten an dritter Stelle. In den vergangenen sieben Jahren hat das Land knapp drei Milliarden Dollar vom Großen Bruder erhalten. Im übrigen machte sich Duarte für eine Aussetzung der Contra–Hilfe bis zum 7. Januar 1988 stark. Dann soll ein Gipfeltreffen der Präsidenten Mittelamerikas eine Bilanz über die Friedensbemühungen in der Region ziehen. Allerdings betonte Duarte in Washington, daß er die Contra–Hilfe - Reagen beantragt 270 Millionen Dollar - für eine interne Angelegenheit der USA halte.
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