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Unter Geiern und Schiebern

 ■ Mit dem WEIHNACHTSMANN auf Du und Du

Beim Öffnen der Schachtel dachte ich an das Kartenspiel „11er raus“, doch dann sah ich die lustigen Mäusekarten und mir fiel ein, daß der Autor dieses Spieles Alex Randolph heißt, was meist für gute Unterhaltung spricht. So war es dann auch. JedeR SpielerIn bekommt einen gleichfarbigen Kartensatz mit Karten von 1 bis 15. Ein kleiner Tierkartenstapel mit positiven MäuseRichen (1 bis 10) und negativen Geiern (-1 bis -5) wird gut durchgemischt und verdeckt auf den Spieltisch gelegt. Dann geht's los: Oberste Tierkarte aufdecken. JedeR spielt verdeckt eine Zahlenkarte aus. Alle drehen ihre Zahlenkarte gleichzeitig um. Die höchste Zahl gewinnt. Es sei denn, eine Geierkarte wurde aufgedeckt. In diesem Fall bekommt die niedrigste Zahl den schrägen Vogel. Ausgespielte Zahlenkarten gehen aus dem Spiel. Wer nach 15 Runden die höchste Punktzahl hat, gewinnt. Unkompliziert, trotzdem werden taktische Fähigkeiten verlangt, damit nicht zu teuer „eingekauft“ bzw. durch „Knauserigkeit“ hochrangige MäuseRiche ausgeschlagen werden. Spannend und schnell zu spielen, ohne aufgesetzte Geschichte. Ich gratuliere.

Labyrinth, das kennen alle. Max Kobbert hat es fertig gebracht, dieses verwirrende Gebilde auf einem zweidimensionalen Spielplan unterzubringen. Zwischen 16 auf der Spielfläche aufgeklebten Quadraten verteilen die SpielerInnen 48 Kärtchen. Ein Kärtchen bleibt übrig. Die Kärtchen zeigen Wege, die abknicken, sich verzweigen oder einfach gerade weiterlaufen. Ein Teil von ihnen zeigt dazu Symbole. So ergibt sich vor dem Spiel ein zufälliges Wirrwarr von Gängen und Mauern, das man nun für sich ordnen muß, um mit seinem Pöppel zu den verschiedensten Symbolen zu gelangen. Dafür setzt man das übrig gebliebene Kärtchen am Rand an und schiebt damit eine ganze Reihe von Kärtchen um eine Position weiter, bis für den nächsten Spieler auf der gegenüberliegenden Seite ein Kärtchen herausfällt. Nach dem Schieben kann man ziehen. Da aber jeder das Labyrinth nur für sich ordnet, wird es für den Mitspieler wieder durcheinandergebracht. Wer nur noch durch ein Feld vom zu erreichenden Symbol getrennt ist, muß nicht glauben, daß er es beim nächsten Zug erreicht. Also fröhliches Schieben.

Peter Huth

Hol's der Geier von Alex Randolph, Otto Maier Verlag, Ravensburg, für zwei bis fünf SpielerInnen, ab zehn Jahre, circa 19 Mark

Das ver-rückte Labyrinth von Max Kobbert, Otto Maier Verlag, Ravensburg, für zwei bis vier SpielerInnen, ab acht Jahre, circa 30 Mark

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