: Riedl: Airbus-Endmontage soll nach Hamburg
■ Bislang „Zickzack-Fertigung“ / 30 Millionen könnten pro Jahr eingespart werden
Hamburg/München (dpa) - Eine deutsche Endmontage für das Airbusmodell A320 hat der Koordinator der deutschen Luft und Raumfahrtindustrie und Wirtschaftsstaatssekretär Erich Riedl vom französischen Verkehrsminister Michel Delebarre in einem Brief beansprucht. Dies berichtet der 'Spiegel‘ in seiner jüngsten Ausgabe. Bislang wird das im April 1988 in Dienst gestellte zweistrahlige Modell für rund 150 Passagiere des europäischen Airbus-Konsortiums ausschließlich am Sitz der Airbus-Industrie im französischen Toulouse endmontiert und an Kunden übergeben.
Ein Spezial-Tranportflugzeug bringt dazu den im Hamburger Werk des deutschen Airbus-Partners Messerschmitt-Bölkow -Blohm (MBB) montierten A320-Rumpf nach Toulouse zur Endmontage und zum Triebwerkeinbau. Die Innenausstattung erfolgt wieder in Hamburg, während die Endabnahme und Kundenübergabe dann wieder in Toulouse erfolgt. Laut 'Spiegel‘ plädieren die deutschen Airbus-Bauer für die Zusammenlegung bisher getrennter Produktionsabschnitte an einem Ort. Die Transportkosten für die „Zickzack-Fertigung“ beliefen sich allein für die A320 auf jährlich zehn Millionen Dollar. Ginge die Endmontage nach Hamburg, würde die Montagezeit von 51 auf 32 Tage sinken. Insgesamt ließen sich knapp 30 Millionen Dollar im Jahr einsparen. MBB -Geschäftsführungsvorsitzender Hanns Arnt Vogels hatte jüngst zu dem seit längerem in der Diskussion stehenden Vorschlag einer deutschen Airbus-Endmontage auf die gestreckte Version der A320 mit rund 180 Sitzen verwiesen. Über dieses Modell, bei der ursprünglich auch Pläne für eine US-Endmontage in Kooperation mit McDonnell Douglas (St. Louis) bestanden, hat Airbus-Industrie noch nicht endgültig entschieden. Vogels sprach von einer „MBB-Wunschvorstellung“ für eine Endmontage der gestreckten A320.
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