: Labour-Party in Thatchers Fußstapfen
London (afp/dpa/taz) - Der Vorstand der britischen Labour -Party hat am Montag mit der Debatte über ein neues Parteiprogramm begonnen, das vor allem in den Bereichen Rüstung und Verteidigung, Gewerkschaftsrecht, Verstaatlichung und Steuern eine gründliche Neuorientierung vorsieht. Das neue Programm soll auf dem Parteitag in Brighton im Oktober verabschiedet werden. Nach Presseberichten sieht das Parteiprogramm die Abkehr von der bislang festgeschriebenen einseitigen nuklearen Abrüstung vor. Nach dem neuen Grundsatzprogramm würde eine Labour -Regierung den Einsatz von drei Atom-U-Booten mit Tridsent -Raketen zunächst akzeptieren. Auch die umfangreichen Privatisierungen von Premierministerin Margaret Thatcher sollen nur noch in einigen öffentlichen Dienstleistungen rückgängig gemacht werden, sollte Labour nach drei Wahlschlappen 1992 siegen. Vermutlich würden nur die Telefongesellschaft British Telecom, die immer noch zu 49 Prozent in Staatsbesitz ist, und die zur Privatisierung vorbereiteten Wasserwerke wieder öffentliche Betriebe.
Gegenüber der linken Tageszeitung 'Observer‘ gab Kinnock auch an, daß die konservativen Gewerksschaftsgesetze nicht wieder völlig revidiert werden sollen. In der Steuerpolitik ist eine weitere Senkung zugunsten der Einkommensschwachen geplant.
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