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SIPRI-Institut: Die Nato ist in „ernstzunehmender Führungskrise“

Saarbrücken (afp) - Die westliche Allianz befindet sich nach Ansicht des Stockholmer Instituts für Friedensforschung (SIPRI) in einer „sehr ernstzunehmenden Führungskrise“. Im Saarländischen Rundfunk begründete SIPRI-Direktor Walter Stützle diese Ansicht am Montag damit, daß zum erstenmal in der Geschichte des Bündnisses die Mitgliedsstaaten nicht mehr die Möglichkeit hätten, sich angesichts einer massiven Bedrohung durch die Sowjetunion um die Führungsfigur Amerika zu scharen. Vielmehr müßten sie sich gegenüber einem „auf Kooperation gestimmten sowjetischen Staats- und Parteichef und seinen Verbündeten“ auf ein positives Konzept einigen und eine Linie vereinbaren, wie man mit den Warschauer-Pakt -Staaten verhandelt. „Offensichtlich fällt es der Nato sehr schwer, sich auf eine positive, gestaltende Konzeption gegenüber der Sowjetunion zu einigen, und das muß man sehr ernst nehmen.“ Die Möglichkeit, daß die USA ihre in der Bundesrepublik stationierten Truppen abziehen könnten, falls Bonn sich einer „Modernisierung“ der nuklearen Kurzstreckensysteme verweigert, sieht Stützle nicht. Dahingehende Äußerungen seien „ein Hinweis darauf, daß man in Washington immer noch nicht zu einer Linie gefunden hat gegenüber den Westeuropäern und gegenüber Bonn, daß man politisch äußerst gereizt ist“.

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