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UdSSR äußert Bedenken

■ Böhme will sich für Aufrechterhaltung der Wirtschaftsverträge einsetzen

Moskau (adn) - Die Sowjetunion ist nach den Worten des Vorsitzenden der SPD in der DDR, Ibrahim Böhme, besorgt, daß ein in Europa dominierender deutsch-deutscher Wirtschaftsverbund entstehen könnte. Böhme sagte am Donnerstag auf dem Moskauer Roten Platz vor Journalisten: „Die Sowjetunion sieht die Gefahr der Ausgrenzung in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Europa.“ Reuter zitiert den DDR-Politiker, auch er sehe eine Tendenz, daß eine deutsch-deutsche Wirtschaftsunion, die sich zu sehr auf sich selbst konzentriere, die gesamteuropäische Kooperation eher bremse, als voranbringe. Wirtschaftsprojekte müßten daher sehr multinational ausgerichtet werden; Länder, wie Polen, Bulgarien und die CSSR müßten eingebunden werden, sonst könnten sie auf der Strecke bleiben.

„Sorgen bestehen in Moskau auch hinsichtlich der Verpflichtungen der beiden deutschen Staaten sowohl zur NATO als auch zum Warschauer Vertrag“, sagte Böhme. Dies gelte auch für die Verpflichtungen der DDR in den Wirtschaftsbeziehungen mit der Sowjetunion.

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