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Letzte Diktator Südamerikas verabschiedet sich

Santiago de Chile (dpa) - Chile wird am kommenden Sonntag ein neues Kapitel seiner Geschichte aufschlagen. Der Christdemokrat Patricio Aylwin (71) wird als neuer Präsident vereidigt, gleichzeitig nimmt ein demokratisch gewählter Kongreß seine Arbeit auf, und mit dem seit mehr als 16 Jahren nach einem blutigen Putsch amtierenden General Augusto Pinochet (74) verabschiedet sich der letzte Diktator Südamerikas.

Staatsoberhäupter und Repräsentanten aus allen Teilen der Welt kommen nach Santiago de Chile, um die historische Wende mit dem Elf-Millionen-Volk zu feiern.

Pinochet verläßt den Regierungspalast „La Moneda“ stolz, obwohl er eine Volksbefragung über die Verlängerung seiner Amtszeit 1988 verlor.

Die Kritiker Pinochets halten dem General zugute, daß er aus der wirtschaftlich am Boden liegenden Andenrepublik in der Vergangenheit einen „Musterstaat“ für lateinamerikanische Verhältnisse geschaffen hat.

Der ökonomische Erfolg hat in den Jahren seit 1973, als unter Pinochets Führung Präsident Salvador Allende gestürzt wurde, die Erinnerungen an die Verfehlungen der Diktatur nicht vergessen lassen können. Regime-Gegner wurden gnadenlos verfolgt, gefoltert, die Zahl der bis heute Verschwundenen geht in die Hunderte. Zum schärfsten Kritiker des tiefgläubigen Präsidenten-Generals hatte sich in der Vergangenheit die katholische Kirche gemacht.

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