: Eingliederung der DDR wird kein Spaziergang
Nach ersten Analysen kommen Brüsseler Experten zu dem Schluß, daß die Eingliederung der DDR in die EG alles andere als ein Spaziergang werden wird. Die rechtlichen Hindernisse sind dabei lange unterschätzt worden. Denn Voraussetzung für einen EG-Beitritt der DDR ist entweder ihr Fortbestand als souveräner Staat oder ihr Zusammengehen mit der Bundesrepublik. Die Zusammenarbeit in einer deutsch -deutschen Währungsunion würde für eine Mitgliedschaft nicht ausreichen. Solange die DDR ein souveräner Staat bleibt, ist eine Annäherung an die EG nur über das 33 Jahre alte Protokoll zum innerdeutschen Handel, über das neue Handels und Kooperationsabkommen sowie über langwierige Assoziations - und Beitrittsverhandlungen möglich, die frühestens Mitte der 90er Jahre abgeschlossen werden könnten. Da die staatliche Einheit Deutschlands im Rahmen einer neuen europäischen Sicherheitsordnung durchaus noch Jahre auf sich warten lassen könnte, wird dieser lange, aber steinige Weg in der Umgebung von EG-Kommissionspräsident Jacques Delors nach wie vor als „realistische Option“ betrachtet.
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