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CDU-Politiker Pieroth will Minister in der DDR werden

■ Kurzbiografie des bundesrepublikanischen Mittelstandspolitikers

Berlin (dpa/taz) - Für ungewöhnliche Wege zeigte sich Elmar Pieroth schon immer aufgeschlossen. 1960 ging der Bad -Kreuznacher mit zwei Freunden nach Togo, um 2 000 Hektar Land urbar zu machen und eine Stärkefabrik aufzubauen. Hier entstanden die ersten Überlegungen Pieroths, die ungleiche Vermögensverteilung gerechter zu gestalten. Jahre später sollte er sich als Bonner CDU-Abgeordneter einen Namen als Vermögenspolitiker machen. Nach dem überraschenden Wahlsieg der Ost-CDU will Pieroth jetzt erster Wirtschaftsminister einer frei gewählten DDR-Regierung werden.

Der am 9. November 1934 geborene Pieroth stieg nach dem Abitur zusammen mit seinem jüngeren Bruder Kuno in das väterliche Weingut ein und entwickelte neue Methoden des Direktvertrieb. Das Unternehmen machte in den 70er Jahren von sich reden mit der freiwilligen Vorlage einer Sozialbilanz und einer stufenweisen Verkürzung der Arbeitszeit für ältere Arbeitnehmer. 1985 geriet das Weinhaus durch den Glykolskandal in die Schlagzeilen und brauchte Jahre, um die dadurch ausgelöste Talfahrt wieder auszugleichen. Zu diesem Zeitpunkt war Pieroth jedoch schon aus dem aktiven Unternehmerdasein ins Politikerlager übergewechselt.

Bereits 1965 hatte sich Pieroth, der 1968 seine Studienzeit als Diplomvolkswirt abschloß, der CDU angeschlossen, die 1969 in den Bundestag einzog. Im Juni 1981 holte ihn der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker als Wirtschaftssenator nach Berlin. Dort rief er das Berliner Innovations- und Gründerzentrum (BIG) und einen Technologie und Innovationspark (TIP) ins Leben. Nach der überraschenden Wahlniederlage des mittlerweile von Eberhard Diepgen geführten CDU/FDP-Senats im Januar 1989, mußte Pieroth auf die Oppositionsbank im Berliner Senat wechseln.

Bereits im Juni 1987 hatte sich Pieroth aber wieder ein zweites und starkes Standbein in Bonn verschafft. Er übernahm dort den Vorsitz der CDU/CSU -Mittelstandsvereinigung.

Sollte Pieroth neuer Wirtschaftminister der DDR werden, möchte er die Fesseln zerreißen, die die freie Marktwirtschaft noch behindern. Die Bodenreform von 1945 will er aber nicht rückgängig machen.

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