: „Ära von Ungewißheit“
■ US-Regierung präsentiert neue Sicherheitsstrategie
Washington (adn) - USA-Präsident George Bush hat sich einen 32-seitigen Bericht über die Nationale Sicherheitsstrategie ausarbeiten lassen, der jetzt dem Kongreß vorliegt.
Einer der Autoren sprach am Dienstag bei einem Hintergrundbriefing im Weißen Haus von einem Konsens der mit strategischen Aufgaben befaßten Stäbe und Experten der Administration. Derselbe Beamte, von Journalisten hart bedrängt, lehnte aber die Beantwortung der Schlüsselfrage ab, ob die USA die Sowjetunion künftig als Gegner oder als Verbündeten betrachten. „Sie ist eine Macht mit Elementen der Rivalität und der Kooperation“, kommentierte er. An die Stelle einer Politik der Eindämmung der Sowjetunion rücke die Aufgabe, sich gemeinsam notwendiger Stabilität zu versichern. Der Trend in den amerikanisch-sowjetischen Beziehungen sei optimistisch. Der Wandel im globalen Maßstab bedeute jedoch auch den „Beginn einer neuen Ära von Ungewißheiten, neuen möglichen Quellen von Instabilität, neuen Besorgnissen, sogar auf europäischem Gebiet.“
Stabilität zu sichern, wie das Strategiepapier vorsieht, ist nach Auffassung des Nationalen Sicherheitsrates auch erforderlich, weil die ökonomische Macht eines vereinten Deutschlands Antworten verlange.
Die USA wollen kleinere und beweglichere Streitkräfte, heißt es weiter, die den speziellen Anforderungen potentieller Kriegsschauplätze in der Dritten Welt genügen.
Andreas Kabus
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