: Ablehnung-betr.: "...vom KP-Monopol zum Gorbatschow-Monopol", taz vom 15.3.90
Betr.: “... vom KP-Monopol zum Gorbatschow-Monopol“, taz vom 15. 3. 90
Ich bin ja fast schon ein potentieller Abonnent, werde aber regelmäßig vor den Kopf gestoßen von 'bild'-haften Schlagzeilen. So am 15. 3.: „Vom KP- zum Gorbatschow -Monopol“. Niemand sprach je von Weizsäcker-Monopol oder vom Bush-Monopol. Warum hängen einige von Euch immer an dem alten? Kann sich keiner aus stalinistischen Doktrinen und bürgerlichem Parlamentarismus lösen?
Ähnlich geht es mir mit Eurem Gastkommentator Dietrich Wetzel. Sicher gibt es einige Probleme, wenn man „Grüne“ und PDS zusammenwirft. Aber die PDS als „Symbol der stalinistischen Nachkriegszeit“ zu bezeichnen, ist schon ein Zeugnis von mangelnder Vergangenheitsbewältigung. Die Existenz von DDR und BRD, die Anhäufung von Kriegsgerät in Mitteleuropa, der kalte Krieg und die Politik der Abschreckung und Hochrüstung - das ist Symbol und Anfassbares des Stalinismus. Stalinismus in einer Partei setzt Macht voraus, und die wird die PDS nach den Wahlen nicht mehr haben. Es sei denn, man erkennt die „Macht“ der Überzeugungskraft des Programms und ihrer Mitglieder an.
Und Stalinismus als System setzt ein Gegenüber, eine militärische Gegenkraft voraus. Somit ist also auch die NATO ein Symbol des Stalinismus der Nachkriegszeit.
Joachim Ehlig, Weißwasser
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