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Tendenziös-betr.: taz vom 9.3.90 (Aufmacher)

Betr.: taz vom 9. 3. (Aufmacher)

Mit Verwunderung (und zugegebenermaßen auch mit ein wenig

Empörung) las ich in der gestrigen Ausgabe der taz Euren Leitartikel „FDJ-Chefin mit 50.000 Mark dabei“. Verwundert bin ich dabei aber weniger über die Vorgehensweise Birgit Schröders, sondern über die doch recht unseriöse Art Eurer Berichterstattung. Ich gehöre selbst zur FDJ-Basis, die von dieser „Nacht- und Nebelaktion“ nichts wußte. Dennoch wäre ich niemals zu solchen Schlußfolgerungen gekommen, wie Ihr sie im genannten Artikel zieht. Da wird das Ganze gleich wieder in die Nähe mysteriöser SED-Machenschaften gerückt, ohne auch nur nach der Motivation für das Vorgehen unserer Vorsitzenden zu fragen. Unter den momentanen Bedingungen ist es doch mehr als verständlich, wenn man irgendwie versucht, bestimmte Gebäude und ähnliches für die Jugend unseres Landes zu erhalten. Mag man auch über die Art und Weise, wie dies in diesem Fall praktiziert wurde, geteilter Meinung sein, so muß ich doch mit Entschiedenheit dagegen protestieren, wenn in diesem Zusammenhang von der Erhaltung bzw. Übergabe von „FDJ-Pfründen“ die Rede ist.

Es sei noch angemerkt, daß durch Eure tendenziöse Berichterstattung (das eigenartige Bild mit Hans-Peter Jahn ist sehr gut ausgewählt - es erinnert stark an Pontius Pilatus) einige Irritationen entstanden sind, die uns unsere ohnehin nicht leichte Arbeit weiter erschweren.

Mario Maciejczyk

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