piwik no script img

Unpäßliche Schoko-Ostern

■ Hohlkörper bringen Leibesfülle und machen müde / Eier lösen Allergien aus

Was passiert kurz vor Weihnachten in der Schokoladenfabrik? Die Osterhasen laufen vom Band. Bereits im Februar ist die Produktion fertig und begibt sich auf die verzweigten Handelswege. 8.000.000, sprich: acht Millionen Osterhasen der Klasse 100 und 200 Gramm hat die Milka Produzentin Jacobs-Suchard-Tobler in dieser Saison auf den bundesrepublikanischen Markt geworfen, denn der österliche

Schokoladenhunger der Deutschen ist um ein Drittel größer als im übrigen Jahr. Besonders beliebt: der lächelnde lila Hase, eine sogenannte „Hohlfigur“, jetzt auch in Weiß und mit Nußkrümeln. Daß Osterhasen zu Weihnachten zu Weihnachtsmänner mutieren, konnte nicht bestätigt werden.

Aber Vorsicht: Die Leckereien sind ernährungsphysiologisch gesehen eine Katastrophe. „Sehr fett-und zuckerhaltig,“ so Regina Aschmann, Ernährungsberaterin bei der Verbraucherzentrale. Völlegefühl und Verstopfung

drohen den Osterfrohsinn zu trüben. Und: Fett und Zucker machen bekanntlich dick. 100 Gramm Schokolade haben 526 Kalorien, die gleiche Menge Marzipan 453 Kalorien.

Zucker ist darüber hinaus ein „Vitaminräuber“. Er entzieht dem Körper vor allem das Nervenvitamin B 1. Folge: Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen. Die schrecklichen bunten Zuckereier lösen durch ihren Farbstoffanteil oft Allergien aus. Wenn es Ostern sprießt und blüht, müssen es nicht die Masern sein. bea

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen