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Deal mit Behinderten-Bussen?

■ Grüne: Daimler erpreßt Senat / Rathaus weiß von nichts

Daimler-Benz-Vorstandsmit- glieder haben nach Informationen des grünen Abgeordneten Horst Frehe in dieser Woche bei Bürgermeister Wedemeier höchstpersönlich interveniert, um den Zuschlag für 40 neue Niederflur-Busse der BSAG zu bekommen. Die behindertengerechten neuen Busse sollen ab Oktober eingesetzt werden. Um den 20-Millionen-Auftrag bewerben sich außer Daimler auch MAN und Neoplan, die beide über größere Erfahrung mit der Niederflurtechnik verfügen. Während Daimler erst vor wenigen Wochen seine ersten Niederflurbusse hat, laufen Neoplan-Modelle schon seit 1988 erfolgreich in Bremen.

Die technischen Nachteile seiner Busse, so die Befürchtung des

Grünen, versucht Daimler jetzt durch politischen Druck auszugleichen. Im Bremer Rathaus will man davon allerdings nichts wissen. „Bei uns war kein Daimler-Benz -Vorstandsmitglied“, hieß es gestern in der Kanzlei des Bürgermeisters. Und auch im Büro von Senatskanzlei-Chef Andreas Fuchs sind Daimler-Vertreter angeblich nicht aufgetaucht. Auch bei der BSAG ist von einem Wettlauf durch die Hintertür nichts bekannt. BSAG-Vorstandssprecher Peters gestern auf Nachfrage: „Auch bei Mercedes ist man sich natürlich im klaren, daß man als örtlicher Anbieter höchstens dann den Vorzug bekommt, wenn man technisch gleichwertige Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten kann.“

K.S.

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