: Konzept für Schnellbahn Hannover—Berlin steht
■ Ab 1997 in 90 Minuten von der niedersächsischen zur deutschen Hauptstadt/ Anschluß an Nordseehäfen
Berlin. Seit gestern steht dem Anschluß Berlins an das westdeutsche Schnellbahnnetz formal nichts mehr im Wege. Nach einem Treffen mit Vertretern der Länder in der »kleinen Kabinettsrunde« in Berlin teilte Kanzleramtsminister Rudolf Seiters (CDU) mit, daß die Verhandlungen über den niedersächsischen Teil der geplanten Schnellbahnstrecke nach Hannover erfolgreich abgeschlossen worden seien.
Mit 200 Stundenkilometern sollen die Fahrgäste ab 1997 in 90 Minuten von Berlin nach Hannover fahren können. Bereits Mitte des Jahres waren die Voraussetzungen für den Bau der Schnellbahn im Bereich der Deutschen Reichsbahn geschaffen worden. Damit sei Einvernehmen über das Gesamtkonzept erzielt worden, unterstrich Seiters.
Vereinbart wurde, die bestehende Strecke Hannover—Lehrte— Wolfsburg—Oebisfelde zu elektrifizieren und für eine Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern auszubauen. Sie erhalte in Oebisfelde Anschluß an die Hochgeschwindigkeitsstrecke über Stendal nach Berlin, für die die Bauvorbereitungen bereits liefen. Die Schnellverbindung Hannover—Berlin folgt damit der schon vor dem Zweiten Weltkrieg in weniger als drei Stunden befahrenen Strecke über Stendal. Für die heute befahrene Strecke über Magdeburg sind mindestens vier Stunden erforderlich. Weiter sind die Elektrifizierung und der Ausbau der Strecke Braunschweig—Magdeburg—Berlin für Geschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern vorgesehen. Der Abschnitt Helmstedt—Braunschweig soll bereits 1993 fertiggestellt werden.
Hiermit werden laut Kanzleramtsminister Seiters die Voraussetzungen für eine Verbindung von Frankfurt/Main über Braunschweig nach Berlin verbessert, auch eine attraktive Verbindung zwischen Leipzig und Hannover über Braunschweig und Magdeburg werde hergestellt. Dieses vereinbarte Konzept sei offen für weitere Ausbaustufen, zum Beispiel für eine Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg. Ferner sei eine Verbindung der Nordseehäfen Richtung Berlin, Sachsen und Thüringen vorgesehen. Für die Planung dieser Verbindungen seien Untersuchungen in Auftrag gegeben worden. taz
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