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Dioxin in lila Kerzen

■ Umweltbehörde warnt vor Pigment Violett 23 / Gift auch in Farbe und Kosmetik vorhanden

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Gift auch in Farbe und Kosmetik vorhanden

Lila gefärbte Haushaltskerzen und andere violett gefärbte Produkte haben einer Untersuchung der Hamburger Umweltbehörde zum Teil sehr hohe Dioxingehalte. Die Quelle des hochgiftigen Stoffes sei Chloranil, ein weitverbreitetes Ausgangsprodukt für die Farbherstellung, berichtete Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) am Freitag.

„Es ist nicht einzusehen, daß ausgerechnet für Farbstoffe, die auch noch verbrauchernah eingesetzt werden, dioxinhaltige Verbindungen verwendet werden müssen“, erklärte der SPD-Politiker. Vahrenholt will sich nun dafür einsetzen, daß die Bundesregierung schärfere Regelungen für diesen Chemikalieneinsatz erläßt und Stoffe wie Chloranil aus dem Verkehr zieht.

Chloranil wird vorwiegend bei der Weiterverarbeitung zu Dioxazinfarben verwendet. Der wichtigste dieser Farbstoffe ist das intensiv leuchtend dunkellila gefärbte „Pigment Violett 23“. Es wird als Druckfarbe für Papier und zur Textilfärbung benutzt, und auch in Kosmetikartikeln und Kerzen eingesetzt. Eine ganze Produktpalette ist durch die Ausgangschemikalie Chloranil mit Dioxin verunreinigt.

Die Umweltbehörde erstellt zur Zeit ein Kataster, um Herkunft und Verbreitung von Dioxin zu erfassen, mit besonderem Augenmerk auf bisher wenig untersuchte Quellen des Ultragiftes, das in ganz alltäglichen Produkten verborgen ist. So enthielt eine der analysierten Kerzen 33,1 Nanogramm pro Kilo. Beim Abrennen dieses Wachs könnten theoretisch 40 Picogramm pro Quadratmeter Raumluft frei werden, eine Dioxin-Belastung, die 400fach über den Grenzwerten liegt. Für die mit dem lila Stoff gefärbten Produkte sollen nach dem Regierungsentwurf der Dioxin-Verordnung zunächst besonders hohe Grenzwerte zugelassen werden. Senator Vahrenholt erklärte, solche Ausnahmeregelungen dürfe es nicht geben. vm/dpa

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