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Hickhack um Gedenkstätte beigelegt

■ Konzept zur Umgestaltung des ehemaligen KZ Neuengamme beschlossen / Überlebender: "Darauf mußten wir 45 jahre warten"

beschlossen / Überlebender: »Darauf mußten wir 45 Jahre warten«

Jahrzehntelang prallte die Forderung nach einer Umgestaltung des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme zu einer reinen Gedenk- und Begegnungsstätte an den Hamburger Politikern ab. Gestern nun zog eine Senatskomission unter Vorsitz von Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) endlich einen Strich unter dieses beschämende Hickack und legte ein Konzept zur Neugestaltung vor.

Zufrieden zeigte sich Jean Le Bris von der „Amicale Internationale de Neuengamme“, einem Zusammenschluß der Überlebenden des Todeslagers über diese Entwicklung. Dennoch blieb der ehemalige KZ-Häftling nicht ohne Bitterkeit: „Wir mußten 45 Jahre warten, ehe wir Gehör fanden“.

Die Amicale Internationale hatte schon vor 11 Jahren dafür gesorgt, daß auf dem 44000 Quadrameter großen Areal zusätzlich zu dem 1965 errichteten Mahnmal ein Dokumentenhaus als Außenstelle des Museums für Hamburgische Geschichte eingerichtet wurde. Dort können sich Interessierte jetzt zumindest einen Eindruck von den Massakern und dem Elend im KZ Neuengamme verschaffen. Ein Dorn im Auge der Organisation und etlicher Hamburger blieb jedoch der Fakt, daß auf dem Boden, auf dem „Blut von 55000 Opern geflossen ist“ (Le Bris), heute ein Gefängnis betrieben wird. 1989 beschloß der Senat zwar, die Strafanstalt (JVA) zu verlagern, doch bis dato ist nichts passiert.

Das gestern präsentierte Konzept betont nocheinmal die Notwendigkeit der Verlegung der JVA. Ein Ersatzgelände hat der Senat auch schon im Auge und zwar in Billwerder. Doch Streitigkeiten mit den Politikern und Anwohnern vor Ort hätten bislang eine Entscheidung verhindert, so Henning Voscherau. Dieser Konflikt müsse jetzt beendet werden. Ob dies, wie es die „Amicale Internationale“ wünsche, bis zum 50 Jahrestag der Befreiung des KZs im April 1995 gelinge, sei zweifelhaft. Deshalb soll zunächst ein Pavillon in Leichtbauweise errichtet werden, um den Dokumentationsbereich auszubauen und zwei ständige Ausstellungen vorzubereiten, die später in den jetzigen Gefängnistrackten untergebracht werden sollen.

Die Expertenkomission, der wissenschaftliche Experten, Bürgerschaftsabgeordnete sowie Jean Le

1Bris und Fritz Bringmann von der „Amicale“ anghörten, will später, wenn das Areal geräumt ist, Dokumentationsbereich und Gedenkbereich trennen. Die noch erhaltene

1Rüstungsfabrik Walther soll miteinbezogen werden. Dort soll das diadaktische Zentrum mit Gesprächs- und Medienräumen eingerichtet werden. Das bestehende Mahnmal

1soll unverändert bleiben und zu einem Ort des stillen Gedenkens werden. Damit kam die Komission den Wünschen etlicher Kirchengemeinden nach. Sigrun Nickel

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