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Giftiger Staub im Hafen

■ Fracht der Heltermaa mit Arsen, Cadmium und Quecksilber verseucht / Greenpeace kritisiert Genehmigung der Umweltbehörde

mit Arsen, Cadmium und Quecksilber verseucht / Greenpeace kritisiert Genehmigung der Umweltbehörde

„Wir sind froh, daß das Zeug zurück ist.“ Der Müllexport-Experte Andreas Bernstorff von Greenpeace begrüßt, daß die Filterstäube der Hamburger Stahlwerke (HSW) wieder im Heimathafen gelandet sind, und nicht in einem der Mittelmeerländer, die der Frachter „Heltermaa“ auf seiner erfolglosen Tour ansteuerte.

Allerdings hätte die Umweltbehörde seiner Ansicht nach den Export der giftigen Industrie-Reststoffe gar nicht genehmigen dürfen. Die Stäube gelten zwar nach deutschem Recht als Wirtschaftsgut, weil sie zum Teil verwertet werden können. „Von der Giftigkeit her ist es Sondermüll“, so Bernstorff, vor allem wegen der hohen Schwermetallgehalte. Die juristische Deklaration als „Wertstoff“ sei lediglich ein willkommenes Schlupfloch für den Müllkolonialismus. Bei der Exportgenehmigung habe die Umweltbehörde durchaus einen Ermessensspielraum.

Die beschuldigte Behörde sieht das ganz anders. Nach Aussage ihres Sprechers Kai Fabig hat die Umweltbehörde keine rechtliche Möglichkeit, den Export zu verbieten. Die Sache sei zwar meldeplichtig, aber nicht genehmigungspflichtig.

Auch die Stahlwerke sind im Schußfeuer der Greenpeace-Kritik. Die HSW hätten die Entsorgung der Stäube nicht in die Hände von Wilfried Stork legen dürfen. Der Geschäftsführer der Firma „Eurocat“ hätte sich bei Metallstaub-Exporten in den letzten Jahren als unzuverlässig erwiesen, als „ein Mann der überall rumfährt und giftige Haufen hinterläßt.“ So lagerten im Stettiner Hafen 8000 Tonnen, in Rotterdam 2000 Tonnen der ungeliebten Filterstäube.

Nach Einschätzung von Ökopol sind die feuchten Staubberge im Frachtraum der „Heltermaa“ nicht ungefährlich. Zwar liege der Dioxingehalt unterhalb der für Böden zugelassenen Grenzwerte, problematisch sind jedoch Cadmium, Arsen und Quecksilber, sagt Ökopol- Mitarbeiter Knut Sander, der für Greenpeace die brisanten Stäube begutachtete. Nach Analysen der Wasserschutzpolizei in Rotterdam enthalten die dort abgeladenen Stahlwerks-Stäube bis zu 500 Milligramm Cadmium, 420 Milligramm Arsen und zwei Milligramm Quecksilber pro Kilogramm. Diese Gifte würden überall beim Transport, der Lagerung, dem Umladen und auch bei der Aufbereitung diffus wieder freigesetzt, schätzt Knut Sander. Selbst wenn die Staubberge aus sogenannten Pellets, kleinen feuchten Kügelchen, bestehen, wie die HSW angeben, sei eine Staubbildung nicht auszuschließen. Vera Stadie

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