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Das Gute kommt aus der Ferne

■ 135 Millionen Kubikmeter Trinkwasser laufen pro Jahr durch Hamburgs Leitungen

Trinkwasser aus Hamburg. Wie bitte? In der Elbe darf weder gefischt noch gebadet werden. Die Luftbelastung wird ständig gemessen. Der Boden ist in Teilen der Stadt verseucht. Und hier soll Trinkwasser gefördert werden?

Nun beziehen die Hamburger Wasserwerke (HWW) das kostbare Naß nicht aus der Elbe oder aus dem Sickerwasser von Sondermülldeponien: Die guten Tropfen kommen aus der Tiefe (Großhansdorf) oder der Ferne (Nordheide). Trotzdem: Sparsamer Verbrauch ist angesagt. Das Grundwasser ist schließlich gefährdeter denn je, und der Heide die Feuchtigkeit auf Dauer zu entziehen, führt langsam aber sicher zu ihrer Austrocknung.

1991 liefen fast 135 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus Hamburger Leitungen — wofür eigentlich?

Den Löwenanteil verplätscherten die privaten Haushalte und das Gewerbe (ohne Großindustrie): 104,5 Millionen Kubikmeter! Doch auch die Behörden sind nicht schlecht: 5,5 Millionen Kubikmeter vom feinsten Wasser beanspruchten unsere 116500 Staatsdiener für sich. Für Kaffee kochen und Pinkeln gehen wie fürs Waschen von Bürgermeisters Staatskarosse und, natürlich, das Sauberhalten der Gebäude.

Die Großindustrie hat auch mächtigen Durst. In Zahlen: 9,5 Millionen Kubikmeter gehen auf ihr Konto. Und das, obwohl die meisten Konzerne aus eigenen Brunnen zapfen. Die Hamburger Aluminium Werke (HAW) verfügen beispielsweise über drei Brunnen. Aus 160 bis 180 Meter Tiefe fördern sie jährlich rund 800000 Kubikmeter Wasser. Bester Kunde der Hamburger Wasserwerke ist die Philips GmbH: 1000000 Kubikmeter Wasser lieferten die HWW 1990 dorthin. Die Hälfte davon wird allein zur Herstellung von Mikrochips benötigt. Andrew Ruch

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