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Langer Sonnabend: Kaufrausch blieb aus

Klamotten kaufen ist out, die HanseatInnen sind scheinbar modemüde. Diesen Eindruck vermittelt der schleppende Verlauf des ersten verkaufsoffenen Sonnabends vor Weihnachten. Vor allem auf warmer Kleidung blieben die Geschäfte weitgehend sitzen. Dennoch äußerte der Sprecher eines Hamburger Kaufhauses zaghafte Zuversicht: „Wenn wir das Vorjahresergebnis erreichen, wären wir zufrieden“.

Ein Umsatzplus von fünf Prozent verzeichnete lediglich das Alstertal Einkaufszentrum im Nordosten der Hansestadt. Für einen verkaufsoffenen Sonnabend war es „erstaunlich ruhig“ auf den Straßen in der Innenstadt, sagte auch ein Sprecher der Polizei.

Dabei hatte sich Ulf Kalkmann, der Sprecher des Hamburger Einzelhandels, noch am Freitag sehr optimistisch gezeigt. Das Weihnachtsgeschäft sei „relativ Krisenunabhängig“, er rechne trotz Rezession mit einem zusätzlichen Weihnachtsumsatz von 900 Millionen Mark. Vor allem die Sparten Unterhaltungselektronik, Spielwaren, Schmuck und Delikatessen profitierten von dem alljährlichen Dezember-Kaufrausch, hatte der Einzelhandels-Sprecher verkündet. Auch der Trend zu „hochwertigen Luxusgütern“ setze sich fort. Grund: die Zinsabschlagssteuer, die im kommenden Jahr fällig wird, läßt viele Kunden ihr Geld noch rechtzeitig in festen Werten anlegen. Manche Juweliere freuen sich derzeit über „dreifachen Umsatz“.

Ein schwacher Trost für Schicki- Boutiquen: Edel ist weiterhin in. Rege Nachfrage herrscht nach hochwertigen Textilien in Kaschmir und Seide, Spielwaren, Geschenk- und Adventsartikel sowie Lederwaren. taz/dpa

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