Träumen Hopis in Cinemascope?

■ Das Kino 46 startet eine Reihe mit Indianerfilmen, 23.4 — 15.5

Seit einer mit dem Wolf tanzte, hat sich einiges im Filmgeschäft geändert. Es gab zwar auch vorher schon einige Spiel- und Dokumentarfilme, in denen die Geschichte und Kultur der nordamerikanischen Indianer nicht mehr ausschließlich vom Standpunkt des weißen Mannes erzählt wurde. Aber im Mainstream Hollywoods hatte eine differenzierte Darstellung des Lebens der Indianer erst nach Kevin Kostners Oskarerfolg eine Chance. Einer der Hauptdarsteller, Graham Green, wurde sogar in kurzer Zeit zum neuen Filmstar dieses Trends. Fünf Filme in der Reihe des Kommunalkinos wurden in den drei Jahren nach Costners Erfolg gedreht wurden, in den beiden kommerziellsten Produktionen spielt Green mit.

Die Rache des Wolfes (siehe Kritik) und Halbblut eröffnen die Reihe — in dem Polizeithriller Halbblut spielt Green neben Sam Shepard und Val Kilmer. Im Kinderkino wird zuerst Wo ich zuhause bin gezeigt: ein Spielfilm über Indianerkinder, die gewaltsam aus dem Reservat in eine Missionsschule gebracht werden. Dann folgt Hark Bohms wunderschöner Erstlingsfilm Tschetan, der Indianerjunge“ Arthur Penns Little Big Man aus dem Jahre 1970 durfte in dieser Reihe als epischer, trauriger und komischer Neo-Western nicht fehlen. A Weave of Time und Sacrifice Area sind zwei Dokumentarfilme, die sich mit der Geschichte einer Navajofamilie und dem Uranabbau im heiligen Land der Sioux beschäftigen.

Black Robe von Bruce Beresford erzählt von der abenteuerlichen Flußfahrt, die ein Missionar mit einem Irokesenstamm unternimmt. Der mit dem Wolf tanzt wird sinnigerweise im Kinderkino gezeigt. Wie Indianer heute in den Städten leben, zeigt der Dokumentarfilm Der Wolf ist mein Bruder. Eine Selbstdarstellung der Kultur und Geschichte der Hopis aus der Sicht der traditionelen Ältesten eines Dorfes ist Techqua Ikachi. Blauvogel einem Kinderfilm aus der DDR über den Sohn eines Siedlers, der von Irokesen entführt und adoptiert wird, endet die Filmreihe. hip