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Preisverfall bei biologischen Lebensmitteln

■ Mittelgroße Öko-Betriebe geraten in die Krise

Die fetten Jahre sind vorbei: Auch Ökobauern können nicht mehr sorglos in die Zukunft blicken. Denn sie bekommen für ihre Produkte immer weniger Geld. Bei mittelgroßen Betrieben kann der Preisverfall direkt an die Substanz gehen, wie Helga Gertje vom „Scarabeus e.V.“ in der Ökologischen Akademie Hosüne sagt. Die Akademie war am 20. April Ort einer Tagung von ErzeugerInnen und HändlerInnen biologischer Nahrungsmittel. Thema der Veranstaltung: „Preiskampf bei Bio-Produkten?“

Noch Ende der achtziger Jahre, so Helga Gertje, bekamen die Biobauern für einen Doppelzentner Weizen über 90 Mark. Heute dagegen liegt der Preis ganze zwanzig Mark niedriger. Auch mit Kartoffeln sei kaum noch Geld zu verdienen.

Insgesamt stiegen die Preise, die die Bauern auf dem Markt erzielten, immer langsamer als die Lebenshaltungskosten. Seit einigen Jahren sei das Angebot für Bioprodukte stark gestiegen, nicht jedoch die Nachfrage. Durch die Umstellung von Höfen in den neuen Bundesländern auf ökologische Landwirtschaft sei das Angebot zusätzlich vergrößert worden.

Die ganz großen und die kleine Betriebe mit breiter Produktpalette und Direktvermarktung ab Hof seien nicht so sehr betroffen wie mittlere Betriebe. Da diese sich bei Anbau an die natürliche Fruchtfolge halten müßten, könnten sie sich nicht einfach ein gutgehendes Produkt aussuchen und anbauen.

Die VerbraucherInnen werden allerdings nichts von dem Preisverfall haben, meinte Gertje. Denn der Rückgang werde sich kaum auf die Verbraucherpreise auswirken. Es sei aber zu beobachten, daß die Preise für Bio-Produkte nicht so schnell stiegen wie für andere Lebensmittel.

bpo

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