Blumen am alten Kanal

■ Erster Abschnitt des Grünzugs am Luisenstädtischen Kanal eingeweiht

Berlin. Wer die schattigen Laubengänge und das Engelbecken mit Fontänen im Park „Grünzug Luisenstädtischer Kanal“ genießen will, wird sich noch ein Weilchen gedulden müssen. Gestern weihte Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) den ersten Teil des Parks und eine Ausstellung ein. Die vom Bürgerverein „Luisenstadt e.V.“ im Landesinstitut für Tropenmedizin organisierte Ausstellung informiert über Geschichte und Bedeutung des Kanals.

„Blühende Gärten zwischen alten Kanalmauern“ sollen dort, wo einst das Niemandsland zwischen Ost- und Westberlin brachlag, zum Ausspannen einladen. Bereits im letzten Jahrhundert wurde ein Kanal zwischen Spree und Waldemarbrücke gebaut, der jedoch 1926 zugeschüttet wurde, um einen Park nach den Plänen des Architekten Erwin Barth zu errichten. Während der NS-Zeit wurde die Bebauung gestoppt, nach 1945 war die Fläche noch Trümmerabladeplatz. Nach dem Fall der Mauer wurde mit dem Wiederaufbau der in den Grundzügen erhaltenen Anlage nach Plänen von Barth begonnen. Nun ist der erste Abschnitt, der „Immergrün Garten“, durch die symbolische Pflanzung eines Apfelbaumes durch Hassemer zur Erholung freigegeben. Bis zum Jahr 1998 soll die gesamte Anlage, die von der Spree bis zum Landwehrkanal reicht, fertig sein. Auf 20 Millionen Mark schätzt Hassemer die Kosten des Projekts. Zwei Millionen wurden bereits ausgegeben. Bedenken hat der Senator wegen der Verkehrsplaner, da die an den Park angrenzenden Straßen sicherlich ausgebaut werden. Mitglieder der ÖTV-Berlin nutzten die Baumpflanzaktion Hassemers, um gegen die geplante Privatisierung der Baumschulen und Bezirksgärtnereien und die damit verbundenen Entlassungen zu protestieren.

Bis Ende Mai mittwochs bis sonntags von 15 bis 19 Uhr, Engeldamm 62-64. jwe