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Was nach „Motzki“ kommt

■ Das Medienereignis gibt's heute zum 13. und letzten Mal

Berlin (taz) – Eins ist klar: „Motzki“ hat mehr Zeitungspapier und Talkrunden verschlissen als jede andere Serie im deutschen TV zuvor. Für den Medien-Boulevard war er ein Lieblingsfressen, wenn auch die ZuschauerInnen und KritikerInnen ihn nur mittelmäßig liebten. Warum wurde „Motzki“ zum Ereignis? Wohl deshalb, weil diese Serie zumindest in Ansätzen das Gegenteil des friedensstiftenden „Integrationsfunks“ war, den sich so viele PolitikerInnen wünschen.

Was kommt nach „Motzki“? Vermutlich keine Fortsetzung aus der Feder Wolfgang Menges. Denn der hat vorerst nur für eine der geplanten zwei Staffeln bei der ARD unterschrieben. Grauslich die Vorstellung, daß wir demnächst nur noch mit Aktionen „für ein besseres Ost-West-Verhältnis“ behelligt werden, wie sie die Telekom und der Kommerzsender „Radio Brocken“ aus dem Harz planen: „Unter dem Motto ,Grüße von Mensch zu Mensch‘ können Hörer aus Ost und West Grüße über den Äther senden. Einzige Bedingung ist die Formulierung eines vierzeiligen Reims, der Anregungen gibt, wie Deutsche in Ost und West sich besser verstehen können.“ Würg.

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