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Nach mehrstündiger, zum Teil kontrovers geführter Diskussion hat die Gesellschaft für deutsche Sprache am Sonntag ihr Positionspapier zur behutsamen Reform der Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln verabschiedet. Nicht wenige dürften erleichtert sein, daß daß in Zukunft dass geschrieben werden darf und Kommata vor und grundsätzlich entfallen. Entschieden abgelehnt wurde glücklicherweise der Vorschlag, das unschuldige Paket sippenhaftmäßig mit ck zu buchstabieren. Entschieden seltsam allerdings mutet das Verdikt an, nach einem kurzen Vokal künftig ein ss statt des ß folgen zu lassen. Das war unseres Wissens schon immer so, und das von dpa zitierte Beispiel Straße vermag uns erst recht nicht zu überzeugen. Ihr erklärtes Ziel, die Zahl der Zweifelsfälle zu verringern, haben die Damen und Herren Sprachgesellschafter damit leider weiträumig verfehlt.
Der russisch-ukrainische Künstler Ilya Kabakov hat am Sonntag den mit 50.000 Mark dotierten Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt erhalten. In der Begründung wird Kabakov als Weltbürger gewürdigt, der „wie Max Beckmann von Europa nach Nordamerika gegangen“ sei. Wären da nicht noch Kabakovs Bilder und Rauminstallationen, man würde ausrufen wollen: „Auf nach Nordamerika!“
Dortselbst, genauer in New York, wird, nach der Matisse-dominierten Herbstsaison, gerade ein deutscher Frühling inszeniert. Das Museum of Modern Art zeigt gleich drei repräsentative Ausstellungen deutscher Künstler: Joseph Beuys, Max Ernst und John Heartfield. Andere Museen und Galerien haben 13 weitere Ausstellungen deutscher Künstler im Programm. Mit dabei ist auch die Galerie Eigen + Art, die vor zehn Jahren im Untergrund der DDR gegründet worden war. Das Guggenheim-Museum in Soho zeigt „Fotografie in der deutschen Kunst der Gegenwart – 1960 bis heute“.
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