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Lokalkoloratur

■ Joop

LOKALKOLORATUR

„Er hat mir mal einen Kaschmirpullover angeboten. Doch die kann ich selbst anfertigen.“ Derartige Bekenntnisse waren gestern im Hamburger Landgericht ganz bestimmt nicht Ursache für den immensen Presseauftrieb. Nein, die erwarteten intimeren Geständnisse des Hamburger Modezars JOOP:

Eine Beichte über seinen Drogenkonsum. Joop war als Entlastungszeuge im sogenannten Kokain-Prozeß gegen Zoran P. geladen. Dem wird vorgeworfen, Koks in der Schickeria verdealt zu haben. Darunter soll auch Joop gewesen sein. Doch der kam uns gestern mit Kaschmirpullis - von denen er ohne Zweifel auch mehr versteht. Kokain hingegen habe er von Zoran nie bezogen. Presseberichte über seinen Drogenkonsum, so schimpfte der Modeschöpfer sodann, seien frei erfunden. „Ich werde in der Öffentlichkeit so genau beobachtet, daß ich mir das nicht erlauben kann.“ Doch dann das ersehnte Bekenntnis: „Ich habe Kokain vor langen langen Jahren mal ausprobiert.“ Seine Geschäftsbilanzen beweisen, daß es ihm wohl kaum geschadet hat. taz

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