: Butoh-Engel im Schummerlicht
Halbdunkel ist Trumpf. Beim Butoh-Theater der Gruppe Bats Angels don't get no sleep spielte sich die Mehrzahl der einzelnen Szenen im roten oder grünen Schummerlicht ab. Still, langsam und kraftvoll hätte der Abend mit dem Schleppen großer Steine beginnen sollen, wär nicht im monsun-Theater im ersten Stock eine Flamenco-Veranstaltung gewesen, deren donnernde Absätze die meditative Stille wie ironisch kommentierten. Ein krachender Rock-Groove beendete dann die Störung.
Danach zeigte das halbnackte Sextett verschiedene Spiele und Körperbauten zu Musik von Meredith Monk oder japanischem Shokohachi-Geflöte. Dynamische Szenen wie ein Kinderreigen, vier Frauen mit Propeller-Armen, gegenseitiges Hinwerfen von den zwei Männern wechselten sich ab mit einem Körperknäuel aus sechs Kröten mit offenen Mäulern.
Die dänische Truppe des Choreografen Jens Peter Lyngdrup Madsen ist leider qualitativ sehr unterschiedlich, aber dennoch bemüht, ein stimmiges Gefühls-Chaos zu erzeugen. Durch die Unterschiedlichkeit der Szenen und langen Auf- und Abtritten fehlt allerdings eine zügige Dramaturgie. So bleibt die Performance leider etwas beiseitig. tlb
Heute und morgen noch einmal in der Roten Flora, 20 Uhr
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