piwik no script img

Falsch dosiert?

■ Wieder Vorwürfe gegen die Radiologie des UKE Eppendorf

Die Radiologie des Universitätskrankenhauses Eppendorf ist erneut in die Schlagzeilen geraten: Krebspatienten sollen von 1987 bis 1990 mit zu hohen Strahlendosierungen behandelt worden sein. Nach Informationen der „Hamburger Morgenpost“ soll ein Drittel der an Darmkrebs erkrankten Patienten, die aus einem Hamburger Allgemeinen Krankenhaus zur Bestrahlung ins UKE überwiesen worden waren, mit schweren Komplikationen wieder entlassen worden sein. Sie litten unter schweren Verbrennungen im Unterleib, einige sind inzwischen verstorben. Folgeschäden einer falschen Dosierung?

Die UKE-Leitung werde die Vorwürfe „mit allem Nachdruck“ überprüfen, sagte gestern Marion Schafft, Sprecherin des Krankenhauses. „Nach dem jetzigen Kenntnisstand kann von einer Fehlbehandlung überhaupt keine Rede sein. Schon gar nicht davon, daß Patienten durch eine Strahlentherapie zu Tode gekommen sind.“ Die Geräte des UKE funktionierten einwandfrei und würden regelmäßig überwacht. Leider könne aber weder eine Strahlen- noch eine Chemotherapie ohne Nebenwirkungen erfolgen.

Die Krankenhäuser in Hamburg und im Umland überweisen Patienten in die radiologische Abteilung des UKE, wo mehr als 1000 Krebskranke im Jahr mit Strahlentherapie behandelt werden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit dem vergangenen Jahr gegen den Chefarzt der Radiologie: Er soll ambulant behandelte Patienten als stationäre abgerechnet und so bei den Krankenkassen abkassiert haben. Vera Stadie

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen