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Flaggen-Skandal

■ Abgeordneter vermutete Mißbrauch

Flaggen-Skandal

Abgeordneter vermutete Mißbrauch

Einem neuerlichen „Skandal“ um den Asylkompromiß- Gegner Jürgen Trittin wähnte sich der niedersächsische Landtagsabgeordnete Werner Rettig auf der Spur. Der ehemalige Sozialdemokrat (jetzt Unabhängige Wählergemeinschaft) entdeckte vor Trittins Bundesratsministerium just an dem Tag Trauerbeflaggung, als in Bonn der Bundestag die neuen Asylgesetze beschloß. Die Landesflagge auf Halbmast als stille Demonstration gegen den Asylkompromiß — da gehe Trittin nun aber zu weit, meinte Rettig.

In einer Kleinen Anfrage an den Landtag verlangt er nun Auskunft über die Konsequenzen der Landesregierung gegen derlei grüne Eigenmächtigkeiten. Die rot-grüne Regierung solle sich auch „für diesen Mißbrauch der Trauerbeflaggung bei der Bevölkerung entschuldigen“. Was Rettig offenbar nicht wußte: Grund für die Trauerbeflaggung war die Beisetzung von Heinrich Albertz, der nach dem Krieg in Niedersachsen Minister für Vertriebene war. Kommentar im Trittin-Ministerium: „Ein Anruf hätte genügt.“ dpa

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