„Geistige Brandstifter“

■ Schwulenverband kritisiert Koalition / Forderung nach Verfassungszusatz

Bonn (AFP) – Schwule und Lesben verlangen in der Verfassung eine Klarstellung, daß niemand wegen seiner sexuellen Veranlagung benachteiligt werden darf und auch andere auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaften als Ehe und Familie von der staatlichen Ordnung geachtet werden. Scharf wandte sich der Vorsitzende des Schwulenverbandes Volker Beck gegen die Regierungskoalition. Wer sich gegen die verfassungsrechtliche Gleichstellung der homosexuellen Minderheit sträube, wolle sich „das Recht auf Diskriminierung von Homosexuellen vorbehalten und sich eine staatliche Option auf Unterdrückung reservieren“. In Zeiten zunehmender Gewalt gegen Minderheiten sei diese Haltung „geistige Brandstifterei“. In einem Antidiskriminierungsprogramm sollte nach Ansicht Becks auch die Bestellung von Schwulenbeauftragten bei Bund, Ländern und Gemeinden festgelegt werden.