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Keine „Nationalzeitung“ mehr am Brill

■ Jedenfalls nicht auf dem Ladentisch / Zeitungsvertrieb: Politische Zensur

hier das Foto mit den Zeitungen

Einen ersten Erfolg haben die DemonstrantInnen von „Jugend gegen Rassismus in Europa“ (JRE) in ihrem Kampf gegen rechtsextreme Druckwerke erzielt: am Kiosk im Brilltunnel liegen die Wochenzeitungen „Nationalzeitung“ und „Deutsche Wochenzeitung“ nicht mehr offen aus. Nach mehreren Flugblattaktionen vor dem Kiosk und einem Boykottaufruf nahm der Pächter unter den Ladentisch: „Ich habe jede Woche nur zwei 'Nationalzeitungen', die gehen an zwei alte Opas. Ich verkaufe sie sozusagen unter dem Ladentisch“, meinte Pächter Roland Scheitz. „Am liebsten wäre mir, die Zeitungen würden verboten, aber jetzt schickt sie mir der Vertrieb, auch wenn ich sie nicht will.“

„Wenn der Pächter sich bedroht fühlt, werden wir ihn nicht mehr beliefern“, heißt es dazu von der Vertriebsfirma „Bremer Zeitschriften Handelsgesellschaft“ (BZH). Auch ihnen passe es nicht, solche Zeitschriften in Umlauf zu bringen, aber das sei „ein Stück Pressefreiheit“. Da die BZH das Vertriebsmonopol für Bremen besitze, sei sie kartellrechtlich verpflichtet, alle nicht verbotenen Zeitungen gleich zu behandeln. „Und politische Zeitschriften darf man nicht indizieren, das wäre Zensur“.

Die etwa 10 DemonstrantInnen der JRE jedenfalls zogen gestern vom Brill zum Hauptbahnhof. Dort verteilten sie ihre Flugblätter vor dem Kiosk in der Bahnhofshalle, ehe sie nach 15 Minuten von der Bahnpolizei höflich, aber bestimmt vom Gelände gewiesen wurden. Bernhard Pötter

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