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Nie wieder Reifenquietschen

■ Der Präsident-Kennedy-Platz zwischen Wallgraben und fedelhören wird umgestaltet

Nie wieder Reifenquietschen

Der Präsident-Kennedy-Platz zwischen Wallgraben und Fedelhören wird umgestaltet

„Ans Wasser“ können die BremerInnen bald nicht nur an der Schlachte, sondern auch bei der kleinen Brücke zwischen Bischofsnadel und Rembertiring: Dort sollen Treppen und Holzstege zum Entenfüttern und ähnlichen Belustigungen einladen. Der Umbau des Präsident-Kennedy- Platzes wird wohl noch in diesem Jahr begonnen — nach drei Jahren

Planung.

Jedenfalls muß das Vorhaben mittlerweile nur noch durch die Haushaltsdeputation. Mit Widerständen wird nicht gerechnet, ist das Projekt doch schon erheblich abgespeckt im Vergleich zu dem Entwurf des Wettbewerbgewinners: In der Mitte wird es vorläufig kein Kunstwerk geben, und auch die Terrasse vor dem ehemaligen amerikanischen Genralkonsulat wird nicht gebaut. Zur Erinnerung an die einstigen Vorgärten der Bremer Häuser wird ein einfaches Mäuerchen gezogen, an einigen Stellen durchbrochen von zwei Stufen — sozusagen als symbolische Hauseingänge.

Gespart wird also an der Ästhetik, nicht aber an der Verkehrsverbesserung: den AutofahrerInnen geht es an den Kragen. Die gesamte Platzmitte ist künftig für Karossen tabu, die Autos dürfen nur noch an den Rändern längs fahren. Wo Autos den Radweg kreuzen, werden Schwellen gebaut.

Und auch die beliebten Abkürzungen in den Rush-Hour-Stunden werden gestrichen: Nicht mehr möglich ist es dann, vom Goetheplatz unter Umgehung des Walls direkt durch Kohlhöker Straße und Richtweg zum Hauptbahnhof zu fahren. Ebenso unmöglich wird es sein, den Stau auf dem Rembertiring über den Richtweg und Fedelhören zu umgehen und sich weiter vorn wieder einzuklinken.

Wenn nach all den Neuerungen von den vorgesehenen 3,5 Millionen Mark noch was übrig sein sollte, werden „weitere Gestatlungselemente angeordnet“, heißt es im Beschluß der Baudeputation. Was immer das sein mag, Poller zum Beispiel, „eine Überaschung wird es jedenfalls nicht“, meint Architekt Michael Witte trocken.

Christine Holch

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