: Reisebüro zerstört
■ Aktionen gegen türkische Einrichtungen
In dem türkischen Reisebüro „Vor dem Steintor“ wurde gestern zum vierten Mal in wenigen Jahren die Einrichtung zerstört. Zwar klirrten diesmal die Scheiben nicht, aber die Computer-Bildschirme wurden von den Tischen gestoßen und Einrichtungsgegenstände zerstört.
Punkt zehn Uhr war die Tür aufgegangen und ca. 8-9 Personen traten ein, schlugen wortlos zu und verschwanden nach ein bis zwei Minuten wieder. Bundesweit war es gestern um dieselbe Uhrzeit zu gewaltsamen Aktionen von Kurden gegen türkische Einrichtungen gekommen.
Die Mitarbeiter des bremischen Reisebüros sind sich sicher, daß es sich auch bei ihnen um Kurden handelte. Die waren nicht vermummt, dennoch kannten sie keinen. „Die Bremer Kurden sind wahrscheinlich in einer anderen Stadt“, sagt einer der Mitarbeiter. Und: „Keine Regierung schützt uns.“ Obwohl sie im Viertel immer präsent ist, sei „die Polizei erst gekommen, als die weg waren.“
In Kreisen des Bremer Staatsschutzes ist man sauer: Am Morgen des Donnerstag habe es ein Telex gegeben, in dem vor den bundesweiten Aktionen gewarnt worden war. Es passiert aber nichts. Da das Reisebüro immer wieder Ziel der Gewaltaktionen war, hätte es geschützt werden müssen. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen