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Kein Schulfunk in FNL

■ Eine traurige Tagung in Tutzing

Tutzing (dpa) – Um den Schulfunk ist es in den deutschen Sendeanstalten offenbar schlecht bestellt. Wurde er 1968 noch als „ein Rundfunk im kleinen, bewandert auf allen Gebieten“ charakterisiert, so ist heute das Interesse der Hörfunkdirektoren merklich abgekühlt: Die Sendezeiten des Schulfunks werden drastisch gekürzt, die einzelnen Programme entwickeln sich zu „unverbindlichen“ Kultur- und Bildungsmagazinen. In den neuen Bundesländern wurde der Aufbau von Schulfunkredaktionen gar nicht erst vorgesehen. Zu dieser Einschätzung gelangten die Teilnehmer einer Schulfunk-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing am Wochenende.

Für Uwe Eckart Böttger, ehemaliger Funkhausdirektor in Dresden, darf auf den Schulfunk nicht generell verzichtet werden. „Man muß zeitgemäße Angebote erarbeiten.“ Auch müßten die Kultusministerien dafür sensibilisiert werden. Ute Andresen, Lehrerin aus München, meinte: „Für die Eltern muß klar werden, wie und wodurch die Kinder in der Schule gebildet werden.“ Skeptisch sah Nikolai Kluthe vom Hans-Bredow-Institut (Hamburg) die Entwicklung der Bildungsprogramme, da die finanziellen Resourcen für diese Sendungen knapper werden.

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