■ Soundcheck
: Bad Religion / Sugar / Disposable Heroes of Hiphoprisy / Cell

Heute und morgen: Bad Religion. Aus dem Bemühen, die größtmögliche Entfernung zu der Ideologie Reagans und Bushs einzulegen, rekrutierte die kalifornische Punk-Band Bad Religion ihren Katalog aus Anti-Essentials seit Beginn der 80er Jahre aus der Angebotsliste von Pentagon und Weißem Haus. Es ging gegen S.D.I., Oliver North, Sozialabbau und Golfkrieg. Das Quintett komponierte Dutzende von melodischen „Härter, schneller“ - Internationalen. In den 90ern bleibt nur ein recipe to hate, so faßt es Gitarrist und Sänger Greg Graffin sarkastisch für den Titel der neuen Platte zusammen, als Gebrauchsanweisung zum Überleben für das von Staat und Rockbiz gebeutelte Individuum übrig. Was seine Band nicht hindert, auch heute abend die schlechte Religion in ein paar good old ditties zu verwandeln. Docks, jeweils 20 Uhrks

Heute: Sugar/Disposable Heroes of Hiphoprisy/Cell. Interessante, wenn auch nicht allzu schlüssige Kombination dreier US-Bands: die Disposable Heroes, aus den geschätzten Beatnigs hervorgegangen, gehören zum kleinen Grüppchen explizit politischer Musiker, denen es trotz allem gelingt, ihr Schaffen auch in andere Richtungen offen zu lassen. Gefährlich wird es nur, wenn der vehemente Umgang mit Metall, der wesentlichen Anteil an der gelungenen Bühnenumsetzung ihres kantig-wuchtigen HipHops hat, als Maschinengeilheit dekodiert wird. Eingerahmt von zwei Gitarrenformationen: Cell aus NY zelebrieren die süße Härte ihrer Adoleszenz. Und Bob Mould, Sänger von Sugar, das kopfigere Drittel und der legetime Sachverwalter von Hüsker Dü, entdeckt seine Jugend neu. Große Freiheit,20 Uhr

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