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Doch kein Streit ums Tor

■ Verkehrslösung offen, Koalition geschlossen / Harmonie Staffelt-Diepgen

Für die Führung des Autoverkehrs am Brandenburger Tor gibt es nach wie vor mehrere Möglichkeiten. Mit dieser Aussage stellten der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und der SPD-Partei- und Fraktionschef Ditmar Staffelt gestern klar, daß es für das Wahrzeichen im künftigen Regierungsviertel nicht nur die Alternative „Durchfahrung oder Untertunnelung“ gebe.

Mit dieser übereinstimmenden Interpretation eines Beschlusses des Gemeinsamen Ausschusses Bund/Berlin war nach einem eineinhalbstündigen Treffen auch der Friede in der Koalition wiederhergestellt. „Wir tragen das mit“, sagte Staffelt, der am Vortag Diepgen vorgeworfen hatte, Absprachen nicht beachtet zu haben.

Hintergrund der Auseinandersetzung war ein unklar formuliertes Ergebnispapier des Ausschusses Bund/Berlin zum Thema Verkehr am Dienstag. Darin wird festgehalten, daß für die künftige Verkehrsführung am Brandenburger Tor je ein Prüfauftrag zur möglichen Untertunnelung und zur möglichen Durchfahrung erteilt werden soll. Daraus hatten Staffelt und viele Medien geschlossen, nur noch diese Alternativen stünden zur Entscheidung. Die SPD ist gegen beide Varianten.

Damit sei aber nicht das Ergebnis ausgeschlossen, das Tor in weiterem Abstand über zwei oder mehrere andere Straßen in der Gegend zu umfahren, betonten Diepgen und Staffelt. Dies würde die SPD befürworten. Lediglich die enge Umfahrung ist nicht mehr möglich, weil zugleich beschlossen wurde, das historische Ensemble am Pariser Platz wiederzuerrichten. Diese Entscheidung ist unstrittig. dpa

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