: Carl, der Großverdiener
Berlin (taz) – Kein schlechtes Geschäft: 30,06 Sekunden ging Carl Lewis beim Sportfest in Lausanne seiner Arbeit, die bekanntlich im schnellen Fortbewegen der muskulösen Beine besteht, nach und wurde dafür mit 100.000 Dollar belohnt. „Noch ein Rekord für Carl Lewis“ titelte Herald Tribune. Denn noch nie habe ein Leichtathlet in Europa soviel abgesahnt. Lewis bedankte sich auf seine Weise: Er sprintete zuerst die 100 m in 10,07 (Platz zwei hinter Andre Cason/10,04) und dann die 200 m in 19,99. Das ist nicht nur Weltjahresbestzeit. Der 32jährige Sprint-Oldie trotzte damit auch biologischen Gesetzen. Bereits vor zehn Jahren war Carl der Große 19,75 gelaufen, nur drei Hundertstel über dem 14jährigen Weltrekord von Pietro Mennea. Michael Johnson hätte im übrigen für ein Unterbieten des 200-m-Rekords 70.000 Dollar bekommen. Doch der Weltmeister kam sieben Hundertstel nach Lewis ins Ziel.
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