: Ekeus: „Teufelskreis“ durchbrochen
■ Vorläufige Einigung über irakische Raketentestanlagen
Bagdad (AFP /dpa) – Der Konflikt zwischen der UNO und der irakischen Führung um die Überwachung von zwei Raketentestanlagen im Süden Bagdads ist gestern entschärft worden. „Wir haben eine Übergangslösung vereinbart“, sagte der Leiter der UN- Sonderkommission für die Abrüstung des Irak, Rolf Ekeus, nach fünftägigen Beratungen mit der Regierung in Bagdad. Man habe den „Teufelskreis“ durchbrochen. Die getroffenen Absprachen seien „zufriedenstellend“. Ekeus gab sich zuversichtlich, daß diese auch vom UN-Sicherheitsrat gebilligt würden. Die Verhandlungen sollen nun in New York weitergeführt werden. Einzelheiten über den Inhalt der Übergangslösung wurden zunächst nicht bekannt.
Der Sondergesandte war vom UN-Sicherheitsrat mit der Mission beauftragt worden, nachdem sich die irakische Führung beharrlich geweigert hatte, an den beiden Anlagen in Jaum-Al-Asis und Rafah automatische Überwachungskameras der UNO installieren zu lassen. Die UN-Beauftragten wollten die Anlagen daraufhin vorletzte Woche versiegeln lassen. Die irakische Regierung vertrat aber die Ansicht, sie habe durch die Zerstörung eines Großteils ihrer Massenvernichtungswaffen die UN-Auflagen erfüllt. Vor weiteren Kontrollen müsse das seit drei Jahren bestehende Wirtschaftsembargo aufgehoben werden. Bagdad war für den Fall einer weiteren Obstruktion der UN-Maßnahmen letzte Woche mit einem weiteren Militärschlag gedroht worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen