: Editorial
Am Ende des Ersten Weltkrieges gab es im Rahmen des Völkerbunds erstmals eine Diskussion zur Propaganda als Verbrechen; im September 1936 wurde gar ein entsprechendes Abkommen formuliert, das jedoch nie in Kraft trat. Bereits 1931 hatte die internationale Journalistenfederation in Den Haag ein Ehrengericht für Journalisten angeregt. Wer „Zwietracht zwischen den Völkern sät“ oder (bewußt) „Lügen als Wahrheiten verbreitet“, solle aus der Gemeinschaft der Journalisten ausgeschlossen werden. Auch dieses Gericht trat nie in Aktion.
Kaum kann man sich die Praktikabilität dieser Vorschläge vorstellen, und dennoch muß man sich fragen, ob solche Ideen wiederbelebt werden müssen, – angesichts der Berichte von Natka Buturović auf diesen Seiten. Die Vorstellung von JournalistInnen und Intellektuellen als HeldInnen jedenfalls ist keine, die der Realität entspricht. Heldentum ist immer nur die Ausnahme...
Nicht nur auf der Ebene massenmedialer Konglomerate und Monopole muß die Macht der gedruckten/ gesendeten Worte und Bilder analysiert werden. Wer organisiert oder führt die Diskussion um JournalistInnen als Kriegsverbrecher?Uta Ruge, London
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