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Lokalkoloratur

Es geschehen noch Zeichen und Wunder, möchte man glauben, wenn ein Bayer der neue Intendant einer hanseatischen Kulturinstitution wird. Doch Thomas Bayer (45), der sich gestern in den Großen Bleichen als Nachfolger des Ohnsorg-Chefs Walter Ruppel präsentierte, ist gar kein Bayer, sondern Mainzer. Und ein vielseitiger Theaterunternehmer ist der gelernte Schauspieler und Regisseur auch. Sechs Jahre Intendant des Theaters in Lüneburg, drei Jahre Oberspielleiter in Stralsund, im „Phantom der Oper“ am Holstenbahnhof der Theaterdirektor, und zuletzt inszenierte er Fritze Kurzens Musical-Debakel „Marlene“ in Berlin. Als künstlerischer Direktor des Musicals „Shakespeare und Rock 'n' Roll“ steht er noch in Kurz' Diensten. Im Ohnsorg-Theater hat er bereits viermal – und auch erfolgreicher als in Berlin – Regie geführt, zum Beispiel bei der rasanten Gauner-Komödie „Allens in Griff“ mit dem unvergessenen Ohnsorg-Star Hanno Thurau. Am 27. August 1994 will er seine erste Spielzeit mit einem sicheren Hit eröffnen: In „De Börgermeisterstohl“ von Adolf Woderich wird Heidi Kabel zu ihrem 80sten Geburtstag eine Paraderolle übernehmen. Einen Fünf-Jahres-Vertrag hat Bayer unterschrieben, — steht zu hoffen, daß der ehemalige Emder Kulturreferent die bewährte Ohnsorg-Hausmannskost zu würzen weiß. jk

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