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Strandleben an der Bille

■ Behutsam mutige Kreativität beim Stadtentwicklungsforum

„Kreativität, Mut, Behutsamkeit“ bewunderte Stadtentwicklungssenatorin Traute Müller am Freitag zum Abschluß des „Hamburger Stadtentwicklungsforums“ in der südlichen Deichtorhalle. Die versammelten ArchitektInnen, Stadt- und LandschaftsplanerInnen aus aller Welt präsentierten die Ergebnisse ihrer einwöchigen Arbeiten. Objekt der visionären Beschäftigung war Hammerbrook, über das sich ein „Feuerwerk der Ideen“ entlud, wie Traute Müller es nannte.

Terrassen, Gärten, eine Integration der Gewerbebetriebe, hauptsächlich Speditionen, und verdichteter Wohnbebebauung und - ein Strand an der Bille könnten das Viertel beleben. 44.444 Menschen statt 5000 sollen in Hammerbrook wohnen, und das in einer Art Stadtteil-Paradies, infrastrukturell optimal vernetzt, voller Blumen und Wasser und ganz bunt gemischt sowieso. Egbert Kossak, Oberbaudirektor, und Traute Müller als Eltern der Veranstaltung waren begeistert, meinten jedoch, für Konkretisierung oder Planung sei es viel zu früh. „Nicht Planung, sondern Entwicklung“ sei der Weg zu einem mischgenutzten, menschenfreundlichen Hammerbrook, so Kossak. Er wolle lediglich das „Milieu als Vision vorgeben“, voller „Brüche, Nischen und Vielfalt“.

Auch die AnwohnerInnen sind nach ihren Wünschen gefragt worden. Die Stadtteilkonferenz, anläßlich des Forums einberufen, will „ständige Beteiligung am Informationsfluß, totale Mitentscheidung und Vetorecht am künftigen Planungsprozeß“. Ein „Stadtvertrag“ zur Regelung der Mitbestimmung müsse her.

Zeugen solche Forderungen nicht gerade von Vertrauen in Behörde und PlanerInnen, ist die Kritik von anderer Seite noch deutlicher: Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Hamburg nennt das ganze Forum „kontraproduktiv“für die Lösung aktueller Probleme. Weder Verkehrsplanung noch Ökologie seien durch Fachleute vertreten gewesen, außerdem würde durch die „futuristische, an ästhetischen Aspekten orientierte“ Ausrichtung des Forums von den „realen Problemen dieser Stadt abgelenkt“. Ulrike Winkelmann

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