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Ex und Plopp

■ Der Rohstoff Kork wächst zwar auf Bäumen, aber unbegrenzt sind seine Kapazitäten auch nicht

Daß Wein- oder Sektflaschen - mangels Alternative - in den Glascontaner gehören, hat sich inwzischen herumgesprochen. Was aber passiert mit dem Rohstoff, der als Verschluß herhalten muß? Rund eine Milliarde Flaschenkorken fallen nach Schätzungen jährlich im Bundesgebiet an - zur einmaligen Verwendung, denn ein Flaschenkorken wird in dieser Funktion nur einmal tätig. Da verwundert es nicht, daß die Korkeichenbestände, zum Beispiel in den Mittelmeerländern, bereits gefährdet sind.

Ein neu gepflanzter Baum darf frühestens im Alter von 25 Jahren am Stamm geschält werden, und das Nachwachsen der Korkrinde dauert etwa zehn Jahre. Sollen aus der Rinde Flaschenkorken entstehen, darf sie nur alle sieben bis zehn Jahre geerntet werden.

Bei dieser Nutzungsart erreicht eine Korkeiche ein Alter von rund 150 Jahren. Wird der Baum dagegen zur Herstellung von Dämmplatten öfter abgeschält, verkürzt sich seine Lebensdauer. Daher ist es sinnvoll, Altkork zu sammeln und wiederzuverwerten. In der Nähe von Malente wurde ein erster Schritt gemacht: dort werden seit Anfang des Jahres Korken gesammelt. Die Planung sieht vor, das Material zu granulieren und anschließend als Dämmstoff im Hausbau einzusetzen.

In Süddeutschland ist das Recycling von Kork schon weiter fortgeschritten: in Kehl-Kork am Rhein besteht bereits eine funktionierende Anlage. Hier werden die gesammelten Korken auf Korngröße geschreddert und unter dem Namen „RecyKORK“ als Dämmaterial vermarktet. Eine sinnvolle Verwertung, die hilft, dem Kork-Boom auf dem Bausektor nachzukommen, ohne die Korkeichenbestände noch weiter zu reduzieren.

Da 38.000 Korken für einen Kubikmeter Dämmaterial nötig sind, kann der Bedarf nicht allein aus einer Region gedeckt werden. Um die Wege zu den Recyclingzentren möglichst wirtschaftlich zu halten, wurden dezentrale Stellen eingerichtet: in Hamburg zum Beispiel nimmt die (ordentlich verpackten) Korken entgegen: ABACCUS Weinvertrieb, Friesenweg 4 in Bahrenfeld; unter Tel. 881 14 14 können die (unregelmäßigen) Lageröffnungszeiten erfragt werden.

Wer Interesse am Recycling von Kork hat, kann sich an Thilo Schäfer, Neue Straße 4, 72070 Tübingen wenden (adressierten Rückumschlag und zwei Mark in Briefmarken beilegen).

otti

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