Humboldtstraße kein neuer Strich

■ Innensenator: Weiter Repressionen gegen Prostituierte und Dealer

„Wir werden in unseren Polizeimaßnahmen nicht nachlassen.“ Diese Devise gab gestern Innensenator Friedrich van Nispen (FDP) aus gegen Befürchtungen von Anwohnern der Humboldtstraße, der Drogenstrich könne sich dort neu formieren. Van Nispen: „Wir werden tun, was wir können.“

Polizeipräsident Rolf Lüken zog zum Beweis eine Bilanz aus den letzten 54 Tagen. Danach haben Sondereinsatzgruppen zur Bekämpfung der Drogenkriminalität 340 Stunden für die Bekämpfung der Prostitution im Viertel aufgewendet. Dabei seien 106 Platzverweise ausgesprochen, 25 Ordnungswidrigkeiten verhängt und 18 Strafanzeigen gestellt worden. Elfmal wurden Frauen in Gewahrsam genommen. Die Polizei geht derzeit von einer Gruppe von 25 Frauen aus, die zu „unterschiedlichen Tageszeiten und an verschiedenen Stellen im Viertel“ der illegalen Prostitution nachgehen. Eine Anzeige wird dann erhoben, wenn eine Frau das vierte Mal wegen illegaler Prostitution aufgegriffen wird.

Seit Beginn der Repressionsmaßnahmen gegen den Drogenstrich hat das Stadtamt laut dessen Leiter Hans-Jörg Wilkens 103 Anzeigen gegen die Prostituierten gestellt und 95 Bußgeldbescheide verschickt. Die Höhe des Bußgeldes belaufe sich zwischen 100 und 300 Mark, erklärte Wilkens. Als Maßnahme gegen den Drogenhandel werde im Durchschnitt pro Monat eine Gaststätte gesperrt. „Das gehört bei uns zum Standard-Programm“, sagte Wilkens gestern. Außerdem werde das Stadtamt weiter Freier als Zeugen für Anklagen gegen Prostituierte benennen. mad