: Öko-Jobkiller
■ Der Bundeskongreß Junghandwerk tagt in Bremen
Ohne Mithilfe des Wasserwirtschaftsamtes steigt der junge Maler- und Lackierermeister nicht mehr bei den Vorschriften zum Umweltschutz durch. Und der Handwerksbetrieb Heizung findet sich nur schwerlich im Zick- Zack des Entsorgungssystems zurecht. Aus diesem Grund hat der Bundesverband Junghandwerk e.V. übers Wochenende nach Bremen zu einer Tagung geladen mit dem Thema: „Umweltschutz — Jobkiller oder Jobknüller?“.
Die Notwendigkeit der Verordnungen sehen die HandwerkerInnen zwar durchaus ein. Sie fangen nur da an zu schimpfen, wo die Gesetze nicht gut vorbereitet sind. Norbert Hüsson, erster Vorsitzender des Bundesverbandes — dem Alter eines jungen Handwerkers zwar längst entwachsen — erzählt ein Beispiel: Jeder Malerbetrieb muß per Verordnung eine „Betriebsindividuelle Anweisung für den Umgang mit Farbstoffen“ erstellen.
Das findet Hüsson „großen Mist“, denn zum einen hätten die BetriebsmitarbeiterInnen das alles in der Lehre gelernt und zum anderen sei es seiner Meinung nach sinnvoller, wenn es eine einheitliche Anweisung für Feuerwehr, Speditionen, Großhändler und Kleinbetriebe gäbe. Weiteres Problem für die Kleinbetriebe ist das Entsorgen von Sondermüll. Er und der Verband wollen beim Müll die „Lieferanten und Hersteller stärker zur Verantwortung heranziehen“.
Umweltschutz kann aber auch einen Gewinn bedeuten. Der Verband appelliert quasi an sich selbst, Maßnahmen im Bereich Energieeinsparung, Gewässerschutz, Asbestsanierung und Recycling stärker ins Marketing einzubeziehen.
Der Verband wirbt vor allem bei den jungen Selbständigen und jungen Betriebsleitern um ein „handwerkspolitisches Engagement“. Dies wird zum Beispiel auf der heutigen Diskussionsveranstaltung geübt. Zum Tagungsthema werden sich PolitikerInnen und HandwerkerInnen auf dem Podium treffen. vivA
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