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■ Graffiti-Jam im Gröpelinger Freizi

„Normale Buchstaben kann ja jeder lesen“, sagt Olli. Also verrenkt er seine vier Buchstaben, bis sie nur noch die Allereingeweihtesten des Graffiti- Kults entziffern können. Z.B. beim „1. Gröpelinger Skater-, Graffiti- und HipHop-Jam“, das die beherzten MitarbeiterInnen des Jugendfreizeitheims in der Marienwerderstraße anstifteten: Workshop und Talentschuppen zugleich für den heimischen Sprühernachwuchs.

Der ist zwar noch nicht so weit gekommen wie die Hamburger Graffitigemeinde, wo ganze Fabriken freigegeben werden zum kollektiven Farbrausch. „Wir haben später angefangen“, sagen die Bremer, „aber jetzt tut sich was in der Stadt“ — an einladend kahlen Fassaden, Garagentoren, Waggons etc. Oder eben an den Mauern des Gröpelinger Freizis. Die besten Sprayer des Jams dürfen sie jetzt von grundauf neustylen.

Zur Übung durften Sven, Olli & Dirk (nur echt mit dem „S.O.D.“-Tag) und die anderen Sprühkünstler ihre schrägen Schriftzüge allerdings nur auf Sperrholzwänden ausprobieren. Die BSAG hatte auf Anfrage keinen ihrer Waggons zum Abschuß freigeben mögen. Immerhin: Ab Herbst wird der alte Spielplatz hinterm Freizi neu gestaltet, samt Skateboardbahn — und mit viel Platz für die sprühende Phantasie. tom