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Lokalkoloratur

Mannomann, was sind denn das für Zeiten! Wie krachen da Idole und Denkmäler vom Sockel! Und jetzt auch noch Ausputzer Willi Schulz! Willi who? Doch, der: in guten Jahren HSV-Kicker und Fußballnationalspieler und in der einen wie anderen Funktion Weggefährte von Uns-Uwe Seeler. Nun steht der Gute unter Betrugsverdacht: Millionengewinne soll er gemacht haben mit manipulierten Daddel-Automaten. 18 dieser Gerätschaften wurden nun in Hamburg, Bremen und Tornesch beschlagnahmt, in Spielhöllen, die von Schulz und seiner Familien-Combo betrieben werden. Dies bestätigte gestern ein Sprecher des Hamburger Landeskriminalamtes. Der dringende Verdacht: Die elektronischen Steuerelemente in den Daddel-Geräten sollen so verändert worden sein, daß die gesetzlich vorgeschriebene Gewinnquote von 60 Prozent deutlich unterschritten wurde. Außerdem soll der geschäftstüchtige Ex-Fußballer auch noch Automaten aufgestellt haben, die in Germanien eigentlich verboten sind. Die waren aber nicht (mehr?) da, als die Polizei auftauchte. Schnörkellos, sicherheitsbewußt, schlitz-ohrig – mit diesen wahrhaft modernen Eigenschaften brachte es „World Cup Willi“ (1966) auf 66 Länderspiele in elf Jahren und die Teilnahme an drei Weltmeisterschaften. Und zu reichlich Kneipen, Miethäusern und Spielsalons.

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