piwik no script img

Die Opfer der Opfer

■ betr.: „Wenn der Kopfschmerz weg ist...“, taz vom 14.9.93

Natürlich ist der Kopfschmerz „der“ deutschen Linken geringer – Micha Brumliks Sicht zwar vertraut, aber nicht geringer geworden. Sie ignoriert jenen großen Teil der Linken, der keineswegs die Ermordung der Juden durch die Deutschen verdrängte, im Gegenteil: das Wissen und die Erinnerung wachhielt und dennoch die Augen nicht davor verschließen konnte und wollte, daß die Opfer der Opfer nicht „erfunden“ werden mußten, daß das deutsch-philosemitische Schön- und Wegreden offenkundiger Fakten ein sehr viel gefährlicherer „Schoß“ war und ist als der vermeintliche (und partiell wohl auch tatsächliche) Antisemitismus „der“ Linken. Es gehört wohl auch in die Pathologie der jüngsten deutschen Geschichte, daß unter anderem jene, die kritischen und selbstkritischen Stimmen aus Israel ein Podium zu verschaffen suchten, weitgehend unwidersprochen des Antisemitismus bezichtigt werden konnten/ können. Dr. Robert Karge, Saarbrücken- Schafbrücke

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen