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Pferdemörder schlug in Eboldshausen zu

■ Zwei Stuten getötet / Sexuelle Motive?

Die Serie der grausamen Pferdemorde in mehreren Bundesländern reißt nicht ab. Wie die Polizei in Northeim am Samstag mitteilte, wurden im südniedersächsischen Kalefeld-Eboldshausen zwei Tiere von einem oder mehreren Unbekannten auf ihrer Koppel erstochen. Die Tat hatte sich bereits in der Nacht zum Freitag ereignet und wurde am Freitag morgen von einem Anwohner entdeckt. Dem Anschlag fielen eine 16jährige und eine 20jährige Stute zum Opfer. Außerdem wurde ein zwölfjähriges Pferd durch Stiche und Schläge verletzt.

Bei der Suche nach dem Pferdemörder tappt die Polizei in Northeim noch im dunkeln. Der Sprecher sagte, die zuständigen Beamten würden voraussichtlich Kontakt zu einer Ermittlungsgruppe aufnehmen, die ähnliche Fälle der vergangenen drei Jahre in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt untersucht. Zuletzt waren Ende Juni im niedersächsischen Fintel (Kreis Rotenburg/Wümme) und im Fiener Bruch südlich von Genthin (Sachsen-Anhalt) Pferde auf ihren Koppeln angegriffen beziehungsweise getötet worden. Zur Aufklärung der Verbrechen haben beide Bundesländer zuletzt ihre Zusammenarbeit verstärkt.

Seit 1993 verfolgt eine Sonderkommission im niedersächsischen Uelzen die Spur eines sogenannten „Pferderippers“. Auf das Konto des mutmaßlichen Serientäters sollen mehr als 25 Anschläge auf Pferde allein in Norddeutschland gehen. Von dem oder den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die Tatwaffe war meist eine Art Lanze.

Mögliche Motive für die Bluttaten, so die Kripo, seien abnorme sexuelle Veranlagungen, Haß auf Tiere, Rache gegenüber den Pferdebesitzern oder Neid. Aber nicht nur aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wurden Pferdemorde gemeldet. In Hessen griffen Unbekannte allein im Vorjahr 30 Pferde an. dpa

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