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Türkische BesetzerInnen wieder frei

■ Kein Grund für Haftbefehl nach Protestaktion von „dev sol“

Die zehn TürkInnen, die am Freitag nach der Besetzung der Räume des türkischen Sozialattachés an der Schlachte festgenommen worden waren, sind wieder auf freiem Fuß. Das teilte die Polizei gestern mit. Gründe für einen Haftbefehl hätten nicht vorgelegen. Am Samstag hieß es noch, daß die Staatsanwaltschaft Haftbefehle beantragen wolle. Der Bremer Generalstaatsanwalt Hans Janknecht wollte dazu keine Angaben machen, er sei „mit der Sache nicht befaßt“.

Die zwei Frauen und acht Männer der linksradikalen Gruppe „dev sol“ wollten mit ihrer Aktion gegen die Verhältnisse in türkischen Gefängnissen protestieren und den dort seit Wochen andauernden Hungerstreik unterstützen.

Ein Mann und eine Frau der Gruppe hatten sich – angeblich als Ehepaar – um 15.10 Uhr einen Termin bei dem Sozialattaché geben lassen, der Türken in Bremen in sozialen Fragen berät. Während des Termins sagte die Frau, sie habe etwas vergessen, verließ den Raum und ließ die anderen ein. Die Gruppe verlangte eine Pressekonferenz und war zu keinen Verhandlungen mit der Polizei bereit.

Nachdem am Fenster eine Erklärung verlesen worden war, verlangten die BesetzerInnen den Abzug der Polizei. Daraufhin stürmte ein Sondereinsatz-Kommando die verbarrikadierten Räume, befreiten den unverletzten Attaché und nahmen die Gruppe fest. Vier BesetzerInnen waren zuvor aus den Fenstern im ersten Stock gesprungen und auf einem von der Feuerwehr ausgelegten Luftkissen gelandet. Dabei wurde ein Mann leicht verletzt. taz/dpa

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