: Abriß der Eislaufhalle hat gestern begonnen
Eine Woche früher als geplant hat der Baggerzahn gestern damit begonnen, die Bremer Eislaufhalle auf der Bürgerweide abzureißen. Schon am Samstag soll alles dem Erdboden gleich sein. Der Beton, so betonen die Vertreter der Baufirma Walther AG, wird gleich neben der Halle auf einem Schredder zermahlen und später beim Neubau der Hallen wieder verwendet. Auch die Metallteile werden säuberlich herausgetrennt und wiederverwertet – wenn der Abriß so einer Halle, früher 500.000 Mark kostete, sagt Walther-Bau AG-Vertreter Roland Klimas, so sind es heute aufgrund der Umweltschutz-Bestimmungen vielleicht zwei Millionen.
Die Halle V sei „nicht mehr zeitgemäß“ gewesen, dem Kongreßzentrum habe es immer an Ausstellungsfläche gefehlt - „genau das wird jetzt umgesetzt“, meinte Senats-Vertreter Hans-Joachim Torke.
Schon im nächsten Frühjahr sollen die neue Messehallen soweit fertig sein, daß die „Dach&Wand“ stattfinden kann, im Herbst 1997 würde nach Plan das Gesamte Bauvorhaben übergeben. Und dann soll das „Messe-Konzept“ greifen, an dem der gerade nach Hannover zurückgekehrte Messe-Geschäftsführer Sewig drei Jahre lang gearbeitet hat.
Nicht die großen Messen wird man nach Bremen holen können, wohl aber kleinere Fachkongresse mit Ausstellungsbedarf, verspricht der Interims-Geschäftsführer der Messe-Gesellschaft Carlos Langmark. Welche, das steht noch in den Sternen, „so richtig los geht das in ein paar Monaten“, meinte HVG-Geschäftsführer Göbel. Dabei sei das Congreß-Centrum Bremen (CCB), das die Maritim-Gruppe zentral vermarktet, zu den attraktiven Termin teilweise bis ins Jahr 1997 hinein ausgebucht. Jetzt schon habe man Probleme mit der Koordination konkurrierender Termine.
Bei der Planung des CCB muß der Abriß der Eislaufhalle schon beschlossene Sache gewesen sein – der pompöse Eingangsbereich liegt jedenfalls hinter dem Beton-Bau wie in einem halben Hinterhof. Die alte Eislaufhalle, die vor gut zehn Jahren mit weitreichenden Erfolgsprognosen begründet worden war, sei auch betriebswirtschaftlich nicht rentabel zu betreiben gewesen, betonte nun HVG-Chef Göbel. Der neue Bau in Walle werde sicher, unter Abzug der Neubaukosten, schwarze Zahlen schreiben. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen